Aus den Erkenntnissen von quantitativen und qualitativen Studierendenbefragungen im Flipped-Classroom konnten folgende Erkenntnisse (Präferenzen und planungsrelevante Faktoren) herausgezogen werden:
Präferenzen der Studierenden:
- Lernvideos und die damit einhergehende Flexibilisierung wird von den Studierenden positiv wahrgenommen und als ein wichtiges Qualitätsmerkmal wahrgenommen.
- Die Möglichkeit, in den Präsenzveranstaltungen zahlreiche Übungsaufgaben lösen zu können, fand ebenfalls Anklang. Aus den aktivenProblemlöseprozessen vor Ort ergaben sich einige Frage, die dann direkt vor Ort von den Dozenten und Tutoren unmittelbar aufgelöst werden können.
Planungsempfehlungen:
- Bei der Lernmaterialerstellung ist es von hoher Bedeutung, keine Redundanzen entstehen zu lassen und Querverweise zwischen den unterschiedlichen Lernmedien herauszustellen bspw. im Syllabus thematisch zu strukturieren. Zusätzlich sollten die Anforderungen an den Umgang mit dem vielfältigen Material hinsichtlich der Abschlussprüfung klar kommuniziert.
- In den Präsenzveranstaltungen sollte der Fokus auf Strukturierung und der Förderung der Anwendungskompetenz und dem kritischen Umgang mit den Konzepten liegen. Dadurch, dass die Lerninhalte teilweise außerhalb der Präsenztermine vorbereitet werden, sollten in dieser tiefere Verständnisebenen angesprochen werden.
- Der Kompensation der Präsenzzeit durch Eigenstudium/Zeit für die die Rezeption der Lernvideos sollte im Vorfeld gut geplant sein. Es könnte von Vorteil sein, die Zeitpunkte/Häufigkeit der Präsenztermine inhaltlich auszurichten. Bei wenig komplexen Themen, bei denen eine Demonstration der Anwendung in den Lernvideos genügt, könnte beispielsweise auf Präsenzphasen verzichtet werden. Bei schwierigeren Thematiken, bei denen Studierende aus Erfahrung eher Frustration bei einer komplett selbstständigen Bearbeitung der Themen erleben, können Präsenztermine wiederum häufiger stattfinden.